Matthias Leupold ist kein Dokumentarfotograf, so "realistisch" seine Bilder auch erscheinen mögen. Die Realität seiner Bilder ist immer inszeniert. Geboren 1959 in Ost-Berlin, lebte er dort im Bezirk Prenzlauer Berg bis zu seiner Auswanderung in den westlichen Teil der Stadt 1986. Seit 1983 arbeitet er an Bildern, inszeniert mit Schauspielern Gegenwelten zum ostdeutschen Alltag. Seine Recherchen und die Auseinandersetzung mit deren Normen und Konventionen führten ihn dazu, Bilder der "Realität hinter der Realität" zu suchen und Themen, die außerhalb der öffentlichen und propagierten Selbstvergewisserung liegen.
Matthias Leupolds 1988 begonnenes Projekt "Fahnenappell" befasst sich mit der 3. Deutschen Kunstausstellung 1953 in Dresden. Ende der 80er Jahre schenkte die Kunstwissenschaftlerin Dr. Barbara Barsch dem Künstler einen vergilbten Katalog mit Reproduktionen der III. Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1953. Mit dem spielerischen Mittel der Fotoinszenierung entwarf Leupold seine visuelle Kritik zu ausgewählten Gemälden und Skulpturen. Die dort gezeigten Gemälde und Skulpturen orientierten sich an der Doktrin des "Sozialistischen Realismus" und bestimmten lange Zeit die Normen und Themen der visuellen Vermittlung der sozialen Wirklichkeit in der jungen DDR. Mit ihnen sollte auch eine "friedensorientierte deutsche Nationalkultur" geschaffen werden, in der das Erbe der Avantgarde der 1920er Jahre - und damit auch der Bauhaus-Schule - keinen Platz hatte. Matthias Leupold ärgerte sich darüber, dass er beim Blättern im Katalog, deren Ausstellung er nicht kannte, sofort spürte, dass die Bilder ihm bekannt vorkamen. Er interessierte sich also weniger für die einzelnen Exponate der Dritten Deutschen Kunstausstellung als vielmehr für deren normativen Charakter in Form und Inhalt, der zu diesem Wiedererkennungswert führte. So rekonstruierte Matthias Leupold nicht nur - wenn auch mit einigen signifikanten Abweichungen - Exemplare einiger Gemälde und Skulpturen der Ausstellung als "lebende Bilder" mit Schauspielern die fotografische Re-Inszenierung . Auch konnte er sich mühelos ähnliche Beispiele im Fotojournalismus der damaligen Zeit zunutze machen und Bilder dieser Art der Wirklichkeit neu erfinden.
Bei aller Nähe zu den Referenzobjekten seiner Inszenierungen sind Leupolds Fotografien selten mimetische Reproduktionen. Oft genug führen fehlende oder hinzugefügte Details sowie veränderte Körperhaltungen zu Kommentaren oder Interpretationen des Ausgangsmaterials. Der Grad der Identifikation der Akteure mit den Rollen, die sie in den "lebenden Bildern" spielen, ist oft beträchtlich, was die Komplexität von Leupolds Neuinszenierungen noch erhöht. Auf diese Weise analysiert und kommentiert Leupold die frühen ikonographischen Zeichen des Sozialismus. Mit der künstlerischen Methode der Wiederinszenierung, mit dem Versuch, den Unterschied zwischen Realität und Realismus des gewünschten Wirklichkeitsbildes zu beschreiben, sind Matthias Leupold Fotografien vor allem auch eine Kritik an den visuellen Medien und den Vorgaben der Staatsführung ab den 1950er und 1960er Jahre in Ostdeutschland, wonach sich die Künstler zu fügen hatten.
Diese Fotoserie wurde zuerst 1992 in einer Einzelausstellung im Bauhaus Dessau gezeigt, danach auf vielen wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen. Kein anderer Fotograf in der früheren DDR hat sich auf solch sublime und kritische Weise mit den Doktrinen des Staates auseinandergesetzt und künstlerisch hinterfragt. Nach Verhaftungen (u.a. Februar 1982 Untersuchungshaftanstalt des Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Hohenschönhausen) und Ausstellungsschließungen (März 1986: Bauhaus Dessau, Mai 1986: Studentenclub der Hochschule für Bildende Künste, Dresden) siedelte Leupold legal im Herbst 1986 nach Westberlin über.
Matthias Leupold is no documentary photographer, however "realistic" his pictures may appear. The reality of his pictures is always staged. Born in 1959 in East Berlin, he lived in the Prenlauer Berg district there until his emigration to the western part of the city in 1986. Since 1983, he has worked on pictures, staged with actors, of counter-worlds to everyday East German life. His investigations and treatment of the latter's norms and conventions led him to seek images of the "reality behind reality" and topics shut out of public
self-reassurance.
Matthias Leupold's project "Flag-Raising Ceremony", begun in 1988, is concerned with the Third German Art Exhibition of 1953 in Dresden in East Germany. The paintings and sculptures shown there adhered to the doctrine of "Socialist Realism" and, for a long time, determined the norms and topics of the visual mediation of social reality in the young GDR. With them, a "German national cultur oriented toward peace" was also supposed to be created, one in which the heritage of the avant-garde of the 1920's - and thus also of the Bauhaus School - had no place. Matthias Leupold was irritated that, on leafing through the catalog, he, who was not familiar with the exhibition, immediately felt that he knew the pictures. He was thus much less interested in the individual exhibits of the Third German Art Exhibition than in their normative character for form and content, which produced this sense of recognition. Thus, Matthias Leupold not only reconstructed - though with some significant deviations - specimens of some of the exhibition's paintings and sculptures as "living pictures" with actors for reproduction with the camera, but could also effortlessly avail himself of similar examples in the photo-journalism of the time and even invent pictures of this kind of portrayal of reality himself.
For all their proximity to the reference objectes of his stagings, Leupold's photographs are seldom mimetic reproductions. Often enough, details left out or added, as well as altered body positions, result in commentary on or interpretations of the starting material. The degree of the actors' identification with the roles that they play in the "living pictures" is often substantial, adding to the complexity of Leupold's restagings. In this way, Leupold analyzes and comments upon the early iconographic signs of socialism. With the artistic method of re-enactment, with the attempt to describe the difference between reality and realism of the desired image of reality, Matthias Leupold's photographs are above all also a critique of the visual media and the specifications of the government since the 1950s and 1960s in East Germany, according to which the artists had to submit.
This series of photographs was first shown in 1992 in a solo exhibition at the Bauhaus Dessau, followed by many important national and international exhibitions. No other photographer in the former GDR has dealt with the doctrines of the state in such a sublime and critical way and questioned them artistically. After arrests (including February 1982 in Hohenschönhausen) and exhibition closures (March 1986: Bauhaus Dessau, May 1986: Studentenclub der Hochschule für Bildende Künste, Dresden) Leupold moved legally to West Berlin in the autumn of 1986.
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