ANTONIO BRICEÑO


Antonio  Briceño
Gods of America
The weepers | Our last tears
The weepers | Our last tears
520 reindeer
520 reindeer

The skin of Mars
The skin of Mars
Omnipresence
Omnipresence
I am we. An endless journey
I am we. An endless journey


Die verschiedenen Werkserien

the various series


Götter Amerikas

Antonio Briceño (*1966) ist einer der wichtigsten Fotokünstler Venezuelas, dessen zentrales Thema in seinen Arbeiten der Mensch in seiner Umwelt ist. Er transformiert die Kosmogonie und Mythologie der lateinamerikanischen Ureinwohner in eine subjektive Ikonografie, die aus dem Dialog von zeitgenössischer Kunst und Ethnologie mit dem Medium Fotografie entsteht. Seine Fotografien zeigen südamerikanische Schamanen, mit denen er monatelang lebte und die er mit ihrer Erlaubnis porträtieren konnte. Um diesen Menschen nahe zu kommen, reiste er von den peruanischen Anden über den brasilianischen Dschungel bis in die Sierra Madre in Mexiko, oft unter lebensbedrohlichen Umständen. Die (über)natürliche Verbundenheit der Schamanen mit ihrer Umwelt, ihr Erfahrungsschatz mit den Heilkräften der Natur, den Elementen Wasser, Luft, Feuer und Erde, aus denen sie ihre magischen Fähigkeiten und Kräfte schöpfen, werden in Antonio Briceños großformatigen Fotomontagen eindrucksvoll künstlerisch dargestellt.

 

520 Rentiere

Das Volk der Sámi - etwa 80.000 Menschen - lebt in Lappland, einer Region, die sich im Norden Norwegens, Schwedens, Finnlands und im Nordosten Russlands erstreckt. Sie gelten als die indigene Bevölkerung Skandinaviens und fordern, als solche anerkannt zu werden. Sie verlangen von den Behörden der europäischen Nationen, dass sie ihre Rechte und Autonomie respektieren. Die Sámis sind eine sehr eng verbundene Gruppe, die sehr stolz auf ihr kulturelles Erbe, ihr Wissen über Natur und Umwelt, die Rentierzucht, ihre traditionelle Kleidung und vor allem auf ihre Sprache ist.

 

Die Bilder, die sich auf die gesprochene Sprache beziehen (Serie 144 Landschaften, 187 Schnee und 520 Rentiere), sind auf dünne, biegsame Blätter aus Methacrilat gedruckt, nicht nur als Allegorie auf die Transparenz und Leichtigkeit dieser Landschaften, sondern auch als direkter Verweis auf gewellte, getrocknete Rentierleder, auf denen die Sámi seit Jahrtausenden ihre Kosmogonie und Mythologie grafisch festgehalten haben. Diese Arbeiten stellen eine Neuinterpretation - mit zeitgenössischen Mitteln - der uralten Bezüge für ein Volk dar, dessen Ursprünge auf der Zähmung von Rentieren beruhten, wie die alten Felsmalereien und Schnitzereien in Lappland noch zeigen. Diese Arbeit entstand zwischen 2008 und 2011 unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Finnland in Venezuela und des Sámi-Parlaments von Finnland. 

 

Die Weinenden. Unsere letzten Tränen

Es gibt ein Meer, das aus unergründlichen Wassern besteht: das Meer der Gefühle. Es beherbergt zusammenlaufende Fluten, Attacken, Wutanfälle und Intensitäten, die durch den überbewerteten Damm der Vernunft zurückgehalten zu werden scheinen. Doch hinter den konkreten Grenzen unseres logischen Lebens liegt ein Ozean, der unendlich anschwillt.

 

Dieses Wasser befreit sich über viele verschiedene Fluchtwege. Die Befreiung, die das Weinen bietet, ist viel mehr als eine Form der Therapie; im Grunde ist es eine Verbindung, ein unmissverständlicher Ausdruck einer starken Ergriffenheit. In diesem Sinne sind professionelle Weiner die Quintessenz des barmherzigen Rituals des Weinens...

 

Die Haut des Mars

Gewalt hinterlässt unauslöschliche Spuren. Es gibt keinen kleinen Krieg. Dies ist das Wirkungsfeld des Mars, jenes Gottes, der seit Menschengedenken als Archetypus in unseren Köpfen wohnt. Zynisch verfolgt und konsumiert uns der Krieg. Mit ihren tausend Gesichtern explodiert die Gewalt rings umher; auch in uns selbst.

 

Die Mythologie geht mit der Astronomie einher und so können wir die Spuren der Gewalt auf dem Mars, jenem Planeten, der dem unseren am ähnlichsten ist, klarer denn je zuvor erkennen: Einschlagkrater, Schluchten, Dünen, Spalte, Schlammlawinen, Canons und Vulkane wie den Olympus Mons, der zum höchsten des gesamten Sonnensystems erklärt wurde. Es wird vermutet, dass auf dem Planeten einmal, als die Bedingungen noch andere waren, Leben existierte; wir jedoch können nur noch die Narben sehen: die Hinterlassenschaften vergangener Kataklysmen, unablässig von furiosen Winden erodiert...

 

Omnipräsenz

Carl Jung's Vision der menschlichen Psyche zieht nach sich den unerschöpflichen Auftrag, alle Mythologien neu zu überdenken, als eine kulturelle Manifestation des kollektiven Unbewussten. Götter und Dämonen tauchen als Erscheinungen von Archetypen auf: Urbilder, die allen Menschen gemeinsam sind, unabhängig von Zeit und Raum und die sich symbolisch durch Träume, Wahnvorstellungen, Götter und Mythen in allen Kulturen manifestieren. Diverse Archetypen wurden in der Jungianischen Psychologie aus der griechisch - römischer Mythologie konstruiert. In der Tat sind eine Vielzahl der Persönlichkeits- und psychologischen Merkmalen aus Überlagerungen dieses reich bebilderten und gefeierten Pantheons der Antike entnommen.

 

Die Serie Omnipräsenz setzt sich stilistisch mit der griechisch-römischen Mythologie mithilfe der fotografischen Collage auseinander. Die Werke reflektieren die archetypische Substanz von einigen Gottheiten und gibt ihnen durch die digitale Montage eine zeitgenössische Wirklichkeit...

 

I am we. Eine endlose Reise.

Die Ausstellung zeigt die neueste künstlerische Arbeit des venezolanischen Künstlers Antonio Briceño aus dem Jahr 2020. Er hat dieses Projekt gestartet, um die Vielfalt und Mobilität des Menschen hervorzuheben und eine Reflexion über Migration als einen konstitutiven Prozess der Spezies von ihren Ursprüngen an anzuregen. Die DNA des modernen Menschen ist ein Mosaik, das aus einer kontinuierlichen Mischung besteht, das Produkt einer endlosen Wanderschaft. Migrationen sind ein äußerst komplexes Phänomen, das sehr unterschiedliche Ursachen hat. Weltweit gibt es Wellen von Migranten, die aus den unterschiedlichsten Gründen aus ihren Herkunftsorten fliehen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Nach Angaben der UN gibt es 250 Millionen Migranten, 3,3 % der Weltbevölkerung. Im Jahr 2014 musste ich aufgrund einer beispiellosen sozialen Krise in Venezuela, meinem Heimatland, nach Barcelona auswandern. Seitdem ist die Tatsache der Migration eine zentrale Bedeutung in meinem Leben. Vor ein paar Monaten beschloss ich, durch die Untersuchung meiner DNA die Herkunft meiner Vorfahren zu erforschen. Als ich die Ergebnisse der Analyse erhielt, verstand ich das Ausmaß des Migrationsprozesses. In meiner DNA ist die Geschichte der menschlichen Migration sehr gut vertreten: Es gibt Informationen aus 21 genetischen Gruppen der Welt. Da ich selbst ein Migrant bin, entschied ich mich für dieses Projekt, das ich "Yo somos" genannt habe, in dem ich die Vielfalt und Mobilität des Menschen hervorheben und eine Reflexion über Migration als konstitutiven Prozess der Spezies von ihren Ursprüngen an vorschlagen möchte.

 

 Gods of America

Antonio Briceño is one of the most important photo artists of Venezuela, whose central theme of his works is the human being in his environment. He transforms the cosmogony and mythology of Latin American indigenous peoples into a subjective iconography, which emerges from the dialogue of contemporary art and ethnology with the medium of photography. His photographs show South American shamans with whom he lived for months and whom he was able to portray with their permission. To get close to these people, he travelled from the Peruvian Andes, through the Brazilian jungle to the Sierra Madre in Mexico, often under life-threatening circumstances. The (super)natural connection of the shamans to their environment, their wealth of experience of the healing powers of nature, the elements water, air, fire and earth, from which they draw their magical abilities and powers, are impressively artistically portrayed in Antonio Briceño's large-format photomontages.

 

520 reindeer

The Sámi people -some 80,000- live in Lapland, a region that stretches along the north of Norway, Sweden, Finland and northeast Russia, with a population of approximately 80,000. They are considered to be Scandinavia's indigenous population, and they claim to be recognized as such, demanding that authorities in European nations respect their rights and autonomy. Sámis are a very close-knit group who are very proud of their cultural heritage, their knowledge of nature and the environment, of reindeer herding, of their traditional dress and, above all, they are proud of their language.

 

The images related to the spoken language (series 144 landscapes, 187 snows and 520 reindeer) are printed onto thin flexible sheets of methacrilate, not only as an allegory of the transparency and lightness of that landscapes, but also as a direct reference to undulating dried reindeer leathers, onto which Sámi, for millennia, had left graphically captured their cosmogony and mythology. These pieces constitute a re-interpretation -by contemporary means- to the ancestral references for a people whose origins were based upon the reindeer taming, as the ancient rock paintings and carvings still show in Lapland. This work was made between 2008 and 2011 under the sponsor of the Embassy of Finland in Venezuela and the Sámi Parliament of Finland. 

 

The weepers. Our last tears

There is a sea made up of unfathomable waters: the sea of emotions. It is host to converging torrents, attacks, rages and intensities, which seem to be contained by the over-estimated dam of reason. However, behind the concrete bounds of our logical life, lies an ocean that is endlessly swelling.

 

These waters free themselves via many different escape routes. The liberation that crying provides is much more than a form of therapy; in essence, it is a connection, an unequivocal expression of a powerful emotion. In this sense, professional weepers have been the quintessential officiates of the merciful ritual of crying...

 

The skin of Mars

Violence leaves indelible traces. There is no small war. This is the field of Mars, the god who lives in our minds as an archetype since time immemorial. War haunts and consumes us cyclically. Violence, with its thousand faces, explodes everywhere; also within ourselves.

 

Mythology runs alongside astronomy, and so we can see, clearer than ever before, the traces of violence on Mars, the planet that resembles ours the most: impact craters, abysms, dunes, cracks, mudslides, cannons and volcanoes, like Mount Olympus, crowned the tallest one of the whole Solar System. It is presumed that life existed on that small planet under different circumstances, but all we can see is its scars: the remains of past cataclysms, unceasingly eroded by furious winds...

 

Omnipresence

Carl Jung’s vision of the human psyche entails the inexhaustible cof reconsidering all mythologies as cultural manifestations of the collective unconscious. Therefore, gods and demons emerge as epiphanies of the Archetypes: primordial constitutive images common to all mankind, regardless of time and place, that manifest themselves symbolically through dreams, delusions, gods, and myths of all cultures. Divers archetypes have been constructed in Jungian psychology from Greco- Roman mythology. Indeed, a myriad of images, personality traits, and psychological features derive from this profusely illustrated and celebrated pantheon.

 

The series Omnipresence looks into Greco-Roman mythology through the lens of photographic collage. It reflects on the archetypal substance of several deities, and offers an image of our contemporary reality created by the digital superposition of pictures...

 

I am we. An endless journey

The exhibition shows the latest artistic work from 2020. He started this project to highlight the diversity and mobility of human beings and propose a reflection on migration as a constitutive process of the species from its origins.

 

It is estimated that the origin of Homo sapiens, in sub-Saharan Africa, occurred some 300,000 years ago and since then humanity has begun to expand until it has conquered all the inhabitable places on the planet. The oldest remains have been found in East Africa. Assuming that this is the original site of the species, all of us who live outside of it are the children of migration. The DNA of modern humans is a mosaic built from a continuous mix, the product of an endless journey. Migrations are an extremely complex phenomenon that has very different causes. Worldwide, there are waves of migrants who flee their places of origin, for multiple reasons, in the hope of a better life. According to the UN, there are 250 million migrants, 3.3% of the world's population. In 2014, due to an unprecedented social crisis in Venezuela, my country, I had to emigrate to Barcelona. Since then, the fact of migration has been a central figure in my life. A few months ago I decided to investigate, through the study of my DNA, the origin of my ancestors. When I received the results of the analysis I understood the magnitude of the migratory process. My DNA contains the history of human migration very well represented: there is information from 21 genetic groups in the world. Since I am currently a migrant, I decided to undertake this project, which I have called "Yo somos", in which I want to highlight the diversity and mobility of human beings and propose a reflection on migration as a constitutive process of the species from its origins. 

 

 

 



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