1968 stellte Hein Gravenhorst zusammen mit Gottfried Jäger, Pierre Cordier und Kilian Breier im Bielefelder Kunsthaus aus. Der Titel dieser Ausstellung „Generative Fotografie“ war gleichsam Programm. Die Fotografen vereinte ein ästhetisches Prinzip, das gekennzeichnet war durch: „Erzeugung ästhetischer Strukturen auf Grund definierter Programme, die durch fotochemische, fotooptische oder fototechnische Operationen realisiert werden mit dem Ziel, einen optionalen und funktionalen Bezug aller am Aufbau der ästhetischen Struktur beteiligten Elemente zu erreichen.“
Diese Richtung der Fotografie suchte logisch nachvollziehbare ästhetische Strukturen zu erzeugen und bezog sich im besonderen Maße auf Max Benses „Generative Ästhetik“. Bense lieferte mit seiner Generativen Ästhetik für diese Fotografen, besonders Jäger und Gravenhorst, ein „Erzeugungsprinzip“, um ästhetische Zustände (innovative Ordnungen, im Sinne originaler Verteilung oder Gestaltung) über bestimmte Operationen methodisch zu erzeugen. Wie Gravenhorst es darlegt, konnte über die methodische Erzeugung ästhetischer Strukturen das hervorgerufen werden, „was wir als „Ordnungen“ und „Komplexität“ makroästhetisch - und „Redundanzen“ und „Information“ mikroästhetisch an Kunstwerken wahrnehmen.“
Im Zeitraum von 1965-1972 hat Gravenhorst ein unvergleichlich originäres Werk geschaffen. Exemplarisch werden verschiedene Werkzyklen aus dieser Zeit mit seltenen Unikaten vorgestellt. Seine Werke sind in internationalen privaten wie öffentlichen Sammlungen vertreten. In den letzten Jahren Ankäufe durch die Sammlung Peter C. Ruppert, Würzburg (2007) und das MOMA, New York. Seit Mitte der 1970er Jahre widmet sich Hein Gravenhorst als Therapeut der Heilkunst. Er lebt und arbeitet in Berlin.
In 1968 Hein Gravenhorst had an exhibition with Gottfried Jäger, Pierre Cordier, and Kilian Breier at the Bielefelder Kunsthaus. Generative Photography was not only the title of the exhibition but also defined its program. The represented photographers had an aesthetic principle in common that can be described as the generation of aesthetic structures based on defined programs realized by photochemical, photo-optical or photo-technical operations with the aim of achieving an optional and functional reference of all elements involved in the construction of the aesthetic structure.
This genre of photography aimed to generate logically comprehensible aesthetic structures and was related to Max Bense’s Generative Aesthetic. With his Generative Aesthetics Bense provided a principle (innovative orders in the sense of original distribution and design) to generate specific operations methodically. Likewise, Gravenhorst explains that the methodical generation of aesthetic structures enabled the visual generation of things that we perceive as a macro-aesthetic order and complexity and as micro-aesthetic redundancies and information on art.
Between 1965 and 1972 Gravenhorst created an incomparably impressive oeuvre. Several series with rare unique specimen are presented here. His works are part of international private and public collections. In recent years the Collection Peter C. Ruppert, Würzburg, 2007 and the MoMA, New York, acquired works by Gravenhorst. Since the mid-1970s Hein Gravenhorst has also turned to alternative medicine as a therapist. He lives and works in Berlin.