Henrik jacob - knete



Das Hauptprojekt, das den Künstler während seiner gesamten Laufbahn beschäftigt hat, ist seine Untersuchung darüber, wie vertraute Bilder aus der Populärkultur konstruiert sind und was hinter unserem Wunsch steckt, ihnen Glaubwürdigkeit zu verleihen.

 

Die Serie mit dem Namen KNETE ist eine Manifestation dessen, was passiert, wenn man sich der Bilderzeugung von einem völlig neuen Standpunkt und mit einer völlig neuen Methodik nähert. Der Künstler spielt mit unseren Sinnen: Unsere Augen wollen seine Bilder "platt machen", sie auf Reproduktionen der fotografischen Quelle reduzieren, der sie entstammen. Aber jedes Stück Knetmasse, aus dem das endgültige Bild besteht, wurde vom Künstler sorgfältig aufgetragen, um ein glaubwürdiges Bild zu schaffen. Unser Konzept der Bilderzeugung ist gezwungen, einen Umweg über Jacobs spielerischen Umgang mit dem "Hinein- und Herausgehen", dem "Hin- und Hergehen" und dem "Auf-den-Kopf-Stellen" zu machen.

 

Seine Bilder sind keine Fotografien und sie sind keine Gemälde. Wir sehen sie als Bilder, aber sind sie auch Skulpturen? Der Umgang des Künstlers mit der Bildebene in der Knete-Serie suggeriert einen heimlichen Bildhauer, gefangen im Körper eines Malers. Als Betrachter sind wir eingeladen, am offenen Theater des alltäglichen Psychodramas teilzuhaben, das von den Daumenabdrücken des Künstlers obsessiv und zwanghaft geprägt ist.

Henrik Jacob is a German artist who creates artificial worlds between the second and third dimension. The Knete series are in fact hand-sculpted images, made entirely from black, grey and white modeling clay that appear, at first glance, to be blurry photographs. 

 

The main project that has engaged the artist throughout his career is his investigation how familiar pictures from popular culture are constructed and what lies behind our desire to give them credence. This series, called KNETE, is a manifestation of what happens when one approaches image-making from an entirely novel viewpoint and methodology. The artist is playing with our senses: our eyes want to ‘flatten’ his pictures, to reduce them to reproductions of the photographic source from which they originate. But each piece of modeling clay that makes up the final picture has been painstakingly applied by the artist to build up a believable image. Our concept of image-making is forced to take a detour under Jacob’s playful ‘in and out’, ‘back to front’ and ‘upside down’ handling.

 

His images are not photographs and they are not paintings. We see them as images, but are they sculpture? The artist’s handling of the picture plane in the Knete series suggests a closet sculptor, caught in a painter’s body. As onlookers, we are invited to share in the open-ended theatre of everyday psychodrama, obsessively and compulsively embossed by the artist’s thumbprints.



ARTE TV Beitrag

 

Henrik Jacob: Kneten ist Kunst

Das Modellieren mit Knete ist ein beliebtes Kinderspiel. In Museen dagegen sind solche Arbeiten nur selten zu sehen. Doch der Berliner Künstler Henrik Jacob hat sich genau darauf spezialisiert. Seine Porträts und Skulpturen sind aus dem Leben gegriffen: Eine Bar, an der man ganz live verhaften kann, Putin im Unterhemd, ein Volltätowierter, ein Döner-Imbiss,...

 

Journalist: Lena Reich  © Lena Reich, arte.tv

Land : Frankreich, Deutschland

Jahr : 2020

Dauer: 3:00 min


Folgen sie uns auf Sozial media



Füllen Sie die Felder mit* aus, um unseren Newsletter zu erhalten:
E-Mailadresse*:
Vorname *:
Nachname*:
Straße:
PLZ:
Ort:
Land: